Die Kirche St. Cornelius in Geyen

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In einem Schenkungsbrief des Jahres 962, stattet Erzbischof Bruno von Köln, der Bruder Kaiser Ottos des Großen, das Kanonissenstift St. Cäcilien zu Köln mit Besitzungen, darunter einem Hof mit einer Kirche in Geyen ( in villa Gegina) aus. Diese erste urkundliche Erwähnung belegt die Präsenz eines kirchlichen Gebäudes wenn auch nur für eine kleine Gemeinde. Wahrscheinlich handelte es sich eher um eine Art Kapelle für die Hofzugehörigen.

 

Im Jahr 1279 erwarb das Kölner Domkapitel das Recht, im Pfarrort Geyen den Pfarrer zu ernennen, vier Jahre später mussten alle Einkünfte der Geyener Kirche dem Domkapitel zugunsten des Kölner Doms übertragen werden. So war die Kölner Domkirche zwar bedeutende Grundherrin in Geyen, aber der Ort unterlag der Landeshoheit des Herzogs von Jülich. Umgeben von kurkölnischem Territorium, gehörte Geyen gemeinsam mit Pulheim und Stommeln damals zu einer kleinen Enklave – vom benachbarten Sinthern getrennt durch einen Grenzübergang mit Schlagbaum.

 

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Wann genau sich aus dem Bau der ersten Kapelle ein steinernes Gebäude entwickelte ist nicht bekannt. Belegt ist aber, dass die steinerne Kirche dem Hl. Cornelius geweiht wurde und im Jahre 1636 gründlich renoviert und vergrößert wurde. Die alte romanische Pfarrkirche St. Cornelius sah vermutlich in der Bauweise der heutigen Sintherner Kirche sehr ähnlich.

  

 

Nach vielen notdürftigen Renovierungen und baulichen Erweiterungen plante man 1884 die baufällig gewordene Kirche durch einen Neubau zu ersetzen. Nach neun Jahre dauern Querelen und Kompetenzgerangel zwischen Kirchenvorstand und Gemeindevertretung erfolgte am 23.4.1893 die Grundsteinlegung für die neue Pfarrkirche. Nach einer nur halbjährigen Bauzeit entstand, allein aus Finanzmitteln der Gemeinde getragen, eine dreischiffige, neugotische Backstein-Hallenkirche, die am 28. Mai 1894 durch Weihbischof Antonius Fischer geweiht wurde und in der wir heute noch Gottesdienst feiern.

 

 

 

 

 

 

Literatur:

Kirchweihjubiläum 1993. Redaktion Josef Wisskirchen, 96 Seiten. 48 Abb.

ISBN: 3-927765-10-4

Die Geschichte der Abtei Brauweiler bei Köln 1024 – 1802 Peter Schreiner: *PBGH 21. Sonderveröffentlichung.

*PBGH = Pulheimer Beiträge zur Geschichte und Heimatkunde, Jahresgabe des Vereins für Geschichte und Heimatkunde e.V.